E-Zigaretten und Vapes haben im Hausmüll nichts zu suchen!

E-Zigaretten und Einmal-E-Zigaretten (sogenannte „Vapes“) wurden in den vergangenen Jahren immer mehr zum Trend. Neben der vielfältigen Auswahl aus bunten Geschmacksrichtungen sorgen auch die Illusionen über ihren „smartness“-Faktor für klare Kaufentscheidungen. Doch so „smart“ sind diese (Einmal-)E-Zigaretten nicht – ganz im Gegenteil. Sie bestehen zum Teil aus wertvollen Ressourcen und schaden in vielerlei Hinsicht der Umwelt. Einer der Gründe: die achtlose Entsorgung.

Eine Frau im T-Shirt steht  auf einem Balkon, raucht eine blaue Einmal-E-Zigarette und hält in der anderen Hand eine rote Tasse.

So funktioniert eine E-Zigarette

Die E-Zigarette heißt E-Zigarette, weil sie im Vergleich zu einer herkömmlichen Zigarette elektronisch betrieben wird. Dadurch kann sie mehrfach benutzt werden, ist allerdings nicht weniger umweltschädlich als die gewöhnliche Zigarette.

Anstelle von Tabak wird bei einer E-Zigarette eine (meist nikotinhaltige) Flüssigkeit, Liquid genannt, mit Hilfe eines batteriebetriebenen Heizelementes erwärmt und verdampft. Das Liquid kann mittlerweile in allen erdenklichen Geschmacksrichtungen (von Minze, über Honigmelone bis hin zu Kaugummi) mit und ohne Nikotin gekauft werden. Das in der E-Zigarette enthaltene Liquid kann ausgetauscht werden, bei einer Einmal-E-Zigarette ist dies nicht der Fall.  

Die batteriebetriebenen Heizelemente sind bei E-Zigaretten in der Regel in Form eines Lithium-Ionen-Akkus verbaut. Bei den Vapes wird eine Lithium-Ionen-Batterie verwendet. Die Batterielaufzeit und die Menge an Liquid bestimmen hier die Haltbarkeit der Zigarette und damit die Dauer des Vergnügens – meist sind das um die 600 Züge.

Ein Mann in einem schwarzen T-Shirt steht raucht eine Einmal-E-Zigarette

Gefahren für Umwelt und Mensch – Die Folgen von achtloser Entsorgung

Wie der Name bereits verrät, zählen E-Zigaretten (elektronische Zigaretten) zum Elektroschrott. Und wie bei den meisten Elektroaltgeräten können wertvolle Rohstoffe, die in E-Zigaretten verbaut sind, recycelt werden. Dafür ist allerdings eine korrekte Entsorgung notwendig. Doch leider landet derzeit noch jede zweite E-Zigarette im Hausmüll (Quelle: Recyclingprozess – Plan-E (e-schrott-entsorgen.org)). Oft werden sie auch achtlos in der Umgebung entsorgt. Das birgt erhebliche Risiken für unsere Umwelt.
 

Einige Bestandteile der E-Zigarette wie beispielsweise Blei, Nickel, Chrom und Mangan sind schlecht für die Umwelt. Ebenso umweltschädlich sind Nikotin und die diversen chemischen Substanzen der Geschmacks- und Aromastoffe. Werden E-Zigaretten einfach in die Umgebung geworfen, kann sich zudem Mikroplastik in den Boden absondern. Diese umweltschädlichen Stoffe können infolgedessen über die Erde in unsere Nahrungskette gelangen.

Zudem geraten immer wieder Abfallbehälter, Müllfahrzeuge oder Verwertungsanlagen in Brand – seit 2021 wurden bei uns im Landkreis Karlsruhe neun Fahrzeug- bzw. Ladungsbrände festgestellt. Ein Grund für die Brände sind die unter anderem in den E-Zigaretten fest verbauten Lithium-Ionen-Akkus bzw. Lithium-Ionen-Batterien. Diese sind beispielsweise durch Kurzschlüsse oder Hitze sehr leicht entzündlich.
 
Werden die E-Zigaretten vom Verbraucher im Hausmüll entsorgt, werden neben der Umwelt auch die Menschen in Gefahr versetzt – das muss nicht sein.

Zwei Feuerwehrleute löschen am hellichten Tag auf einem Platz ein Feuer

So werden E-Zigaretten und Vapes richtig entsorgt

Wie bereits erwähnt zählen E-Zigaretten und Vapes zu den Elektroaltgeräten (EAG). Wie das kaputte Smartphone oder die defekte Waschmaschine müssen also auch E-Zigaretten bei einem „zur Sammlung berechtigten Akteur“ gemäß des Elektro- und Elektronikgerätegesetzes (vgl. BMUV) abgegeben werden. Zu diesen Akteuren zählen kommunale Sammelstellen – also unsere Wertstoffhöfe – sowie Händler von Elektronikgeräten, dazu zählen seit Juli 2022 auch Lebensmittelgeschäfte, mit einer Verkaufsfläche von mindestens 400 m². Die Abgabe der Elektroaltgeräte ist für den Endverbraucher in der Regel kostenfrei. 
Idealerweise geben Raucher beim Kauf einer neuen E-Zigarette die alte im Laden ab. 

Bauteile, die eine gefährliche Substanz beinhalten (wie Lithium-Ionen-Akkus oder -Batterien), sind meistens durch das Symbol einer durchgestrichenen Mülltonne gekennzeichnet. Dieses ist entweder auf der Verpackung oder auf dem Gerät selbst zu finden.

Auf allen Wertstoffhöfen des AWB können Sie defekte E-Zigaretten oder verbrauchte Vapes abgeben.

Steckt in der E-Zigarette Recycling-Potential?

Wie beim Rest des Elektroschrotts lassen sich auch Bestandteile von E-Zigaretten und Vapes recyclen und damit dem Wertstoffkreislauf zurückführen. Weil die verwendeten Ressourcen immer knapper werden und der Trend und die Nachfrage steigt, ist es umso wichtiger, dass Abfall korrekt entsorgt wird.
 
Landet eine E-Zigarette in der Elektroschrottsammlung, wird sie in ihre Einzelteile zerlegt. Aus den verschiedenen recyclebaren Materialien werden als Endprodukt sogenannte Sekundärrohstoffe erzeugt. Bei der nächsten Produktion von E-Zigaretten oder anderen Produkten, können durch die Zufuhr von den Sekundärrohstoffen sogenannte Primärstoffe und damit wichtige Ressourcen eingespart werden.

Landet eine E-Zigarette jedoch im Hausmüll oder im nächstbesten Abfallbehälter im Park, gehen die recyclebaren Rohstoffe im Wertstoffkreislauf verloren.
 
Die Politik ist sich der Problematik des inkorrekten Entsorgens von E-Zigaretten und anderen Elektroaltgeräten bewusst. Verschiedene Gesetzesentwürfe werden diskutiert, unter anderem eine neue Batterieverordnung, welche das Entnehmen und damit die Austauschbarkeit von Akkus vorschreibt. Es wurde sich zum Ziel gesetzt, das Recycling von Rohstoffen zu fördern und damit die Umwelt zu schonen.

Kurz gesagt:

  • (Einmal-)E-Zigaretten sind gefährlich, wenn sie in der Umwelt landen (giftige Stoffe, Mikroplastik, Brandgefahr)
  • Für die Produktion von E-Zigaretten und Vapes werden wertvolle Ressourcen verbraucht, die an anderer Stelle notwendiger wären.
  • Alle Formen von E-Zigaretten sind Elektroaltgeräte und gehören auf den Wertstoffhof oder können im Handel zurückgegeben werden. Von dort aus werden sie recycelt.

 
Autor: Abfallwirtschaftsbetrieb des Landkreises Karlsruhe
Foto: Titelbild: Rauchende Frau, Unsplash, Romain B. | Rauchender Mann, Unsplash, Elsa Olofsson | Feuerwehr, Unsplash, Matt C.